
JU Bissendorf will Schüler für Rat begeistern

Wie arbeitet eigentlich die Bissendorfer Gemeindeverwaltung im Rathaus? Und was hat der Gemeinderat zu entscheiden? Das sollen Schüler mittels einer AG besser verstehen können, fordert die Bissendorfer Junge Union. Foto: Archiv/Lindemann
„Das ist eine super Idee“, fanden Effenberger und seine Kollegen und machten jetzt eine entsprechende Eingabe bei der Gemeinde. „Den jungen Menschen in Bissendorf soll die Möglichkeit gegeben werden, Ratsmitglieder bei ihren Sitzungen zu begleiten, um das Interesse an der Politik vor Ort zu stärken und sie für unsere demokratischen Strukturen zu begeistern“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gegründet hatte die JU in Bissendorf CDU-Ratsherr Rüdiger Tellmann, und zwar einen Monat vor den Kommunalwahlen im Jahr 2011. Mittlerweile hat er den JU-Vorsitz an Thomas Quast abgegeben. „Wir wollen mit unserem Projekt junge Menschen erreichen, die sich später vielleicht auch in unserer Gemeinde engagieren“, sagt Quast. „Aktuell sind wir hier die einzige politische Jugendorganisation.“
Ihr Vorschlag: In einer Arbeitsgemeinschaft (AG) sollen Schüler der neunten und zehnten Klassen die Abläufe in Rat und Gemeindeverwaltung kennenlernen. „Das Besondere bei dieser AG ist, dass die Schüler ein Ratsmitglied als Paten bekommen, den sie zu den Ausschuss-, Fraktions- und Gemeinderatssitzungen begleiten“, so Effenberger. „Durch die Teilnahme an solchen Sitzungen kann hautnah miterlebt werden, was es heißt, sich kommunalpolitisch zu engagieren und Entscheidungen zu steuern und mitzutragen.“ Eine Zusammenarbeit mit der Oberschule am Sonnensee sei wünschenswert, aber kein Muss. Denkbar sei auch ein Projekt mit den Ratsfraktionen unabhängig von den Schulen, so die JU.
Darüber müssen letztlich die Ratsmitglieder beraten und entscheiden. Falls das Modell umgesetzt werde, werde Tellmann sich „auf jeden Fall bereit erklären, eine Patenschaft zu übernehmen“, sagt der CDU-Ratsherr. „In Zeiten von Politikverdrossenheit ist es wichtig, der jungen Generation politische Entscheidungsprozesse in der Praxis aufzuzeigen.“
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Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung
Veröffentlicht am: 14.10.2014